1995
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Louis Bergès, « Essai de diagnostic sur l'«archivo-pessimisme» », Gazette des archives, ID : 10.3406/gazar.1995.3347
Versuch einer Diagnose des Archivo-Pessimismus. Die Fragen, die sich den Archivaren heutzutage sowohl hinsichtlich ihres Verhältnisses zum Publikum als auch bezuglich der Berhandlung des Archivguts stellen, sind bezeichnend fur ein Phänomen, das «Archivo-Pessimismus» genannt werden könnte. Dabei handelt es sich um ein schon seit langem empfundenes Unbehagen, welches sich in zahlreichen Artikeln der Gazette seit 50 Jahren widerspiegelt. Untersuchungen von Nicht-Archivaren uber unseren fieruf — wie beispielsweise aus dem Jahre 1982 und noch kürzlich vorgenommene — zeigen, dass diese Malaise aus unterschiedlichsten Gründen von Verwaltung und Archivbenutzern warhrgenommen wird. In den letzten Jahren wurde die Spezifität unseres Berufs noch durch die Dezentralisierung unterstrichen, durch die der Gesetzgeber versuchte, ein fragiles Gleichgewicht zwischen der notwendigen Freiheit der Territorial-Kollektivitàten einerseits und der wissenschaftlich-technischen Kontrolle des Staats iiber die offentlichen Archive andererseits herzustellen. Die gegenwärtige Situation zeigt deutlich, dass eine umfassende Debatte über die Stelle der Archive in der französischen Gesellschaft unumgänglich geworden ist.