Le Pfifferdaj, la fête des faiseurs de fête

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12 avril 2016

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Le Pfifferdaj, la plus ancienne fête populaire d’Alsace, a une place à part dans le paysage festif alsacien. Son ancienneté est attestée par une charte de 1400, mais l’analyse historique permet de rallonger son âge d’un siècle. Ainsi, pendant près de cinq siècles, la corporation-confrérie des ménétriers d’Alsace se réunit chaque année pour tenir son assemblée. Ses membres sont des musiciens : les varende Spilleuth, le seigneur de Ribeaupierre est leur roi, Notre Dame de Dusenbach est leur patronne. Nul ne peut manquer le grand rendez-vous du 8 septembre à Ribeauvillé où trois évènements se conjuguent : le Pfeifertag, la Nativité et la foire annuelle. Mais la Révolution met fin au Pfeifertag par la suppression des corporations en 1791. En 1802, la foire est rétablie à sa date traditionnelle. Mais ce n’est plus qu’une simple kilbe qui de l’ancien Pfeifertag ne garde que le nom. En 1890, un « néo-Pfeifertag », mémoriel et festif, voit le jour grâce à la représentation en plein air d’une pièce, Die Pfeiferbrüder, écrite, mise en scène et jouée par les habitants. Cette fête est un immense succès et marque les esprits pour des générations. Le Moyen Âge imprègne désormais la vie locale. Mais la tradition de la présentation d’une pièce de théâtre est abandonnée en 1950 faute de scène adéquate. Commence alors le règne des musiques et des chars. Sont introduits les cortèges à thème historique. Mais l’esprit de 1890 s’estompe et on s’éloigne pendant de longues périodes du sens du « jour des ménétriers ». C’est le goût pour la fête, qui est le mieux préservé. Dans le long cheminement vers la qualité, c’est l’enthousiasme des nombreuses associations, qui reste le principal atout d’un Pfifferdaj qui, par son histoire singulière, fait partie du patrimoine de l’Alsace.

The Pfifferdaj (minstrels’ fair), the oldest popular feast in Alsace, has an outstanding place in this province. Its first occurrence is mentioned in a chart published in 1400, but, according to historic estimations, it was founded a century earlier. So, the organisation -both a corporation and a fraternity- of Alsatian minstrels held its yearly assembly for over four centuries. Its members were musicians, the varende Spilleuth (travelling minstrels), the Lord of Ribeaupierre was their king, Our Lady of Dusenbach their holy patron. Nobody would ever miss the September 8th assembly, which actually combines three celebrations: the Pfeifertag, Our Lady’s nativity and the annual fair. But the French revolution abolished corporations, and consequently the Pfeifertag. In 1802 the fair was restored at the same date. But it was merely a village Kilbe (fair), with the same appellation, Pfeifertag. In 1890 a revisited version a memorial festivity was organised, This open air play, “Die Pfeiferbrüder”, was written, staged and performed by local villagers, a celebration that was considerably popular with several generations. The Middle Ages thus became a feature in local history. But the play staging tradition was abandoned in 1950, for lack of a suitable venue. It was to be followed by festivities with music and floats for theme parades. With the dwindling of the 1890 “Minstrel day spirit” only the taste for celebrating survived. In this quest for excellence the enthusiastic commitment of numerous associations is stil acting as a pledge of a Pfferdaj, with its specific history in the heritage of Alsace.

Jedermann weiß es, der Elsässer feiert gern. So erstaunt es nicht, daß sein Festkalender so reich bestückt ist. Darin einen herausragenden Platz einnehmen, ist nicht leicht. Für ein Ereignis aber schon, es nennt sich Pfifferdaj. Vielleicht ist der Grund nichts anderes als sein Alter. Kein anderes volkstümliches elsässisches Fest gibt es noch länger. Eine Urkunde sagt, es wurde schon begangen, als man das Jahr 1400 schrieb. Aber Historiker haben gute Beweise. Man kannte es schon mindestens hundert Jahre früher. Eingeführt haben es die varenden Spilleuth. Wie sich das gehörte, waren diese Mitglieder einer Bruderschaft. Und diese hatte selbstverständlich einen König und eine oberste Herrin, den Erlauchten Herrn von Rappoltstein und die Gnädige Frau von Dusenbach. Eine Zunft wurde auch einmal gegründet. Zunftgenossen haben natürlich auch immer was zu besprechen. Die varenden Spilleuth taten das jedes Jahr am 8. September in Rappoltswiller. Eine Zunft wurde auch einmal gegründet. Die Spielleute feierten das natürlich, und zwar am gleichen Tag. Fehlte nur noch eine Kirmes, und die organisierten die Stadtväter des Ortes. Daß da kein Elsässer Spielmann fehlen durfte, braucht wohl nicht erwähnt zu werden. Hört man all das, glaubt man nicht, dass das Fest abrupt beendet wurde. Das geschah 1791. Grund war die Große Revolution. Für deren Herren waren Zünfte Ausbeuter, also schafften sie sie ab. Doch eine so alte und volkstümliche Tradition hinterläßt Spuren. Der erste Versuch, den Pfifferdaj wieder aufleben zu lassen, war die Veranstaltung einer Kirmes am altbekannten Tag. Aber so sehr man sich auch bemühte. Was herauskam, war nur eine gewöhnliche Kilbe, die mit der ursprünglichen Veranstaltung nur eines gemein hatte, den Namen. Im Jahre 1890 jedoch ereignet sich Großes. Die Bewohner der kleinen Stadt schreiben ein Theaterstück, inszenieren es selbst und spielen es unter freiem Himmel. Das neue Fest ist ein riesiger Erfolg. Der Geist ganzer Generationen wird berührt. Der Neo-Pfifferdaj erblickt das Licht der Welt. Das Mittelalter ist nach Ribeauvillé zurückgekehrt. Aber auch dieses Phänomen erlebt sein Ende. 1949 wird das Festspiel zum letzten Mal aufgeführt. Man hat keine Bühne mehr. Wieder sucht man Neues unter dem Alten. Dieses Mal entscheidet man sich für die Musik und für Festwagen und veranstaltet Umzüge, die die Geschichte bildlich erzählen sollen. Aber es will nicht so recht gelingen. Der Geist von 1890 läßt sich nicht wiederbeleben. So sehr man auch sucht, einen echten „Tag der Spielleute“ findet man nicht mehr. Und doch hat etwas überlebt. Es ist die Lust, Feste zu feiern. Der Pfifferdaj ist und bleibt mit seiner ganz besonderen Geschichte wichtiges Erbe der Elsässer. Wer will, kann es auch erleben. Man braucht nur auf die Begeisterung der vielen Vereine zu blicken. Der Pfifferdaj ist und bleibt mit seiner ganz besonderen Geschichte wichtiges Erbe der Elsässer.

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