6. Welthandel

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22 avril 2010

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Natacha Bogorad, « 6. Welthandel », Schweizerisches Jahrbuch für Entwicklungspolitik, ID : 10.4000/sjep.213


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Im Jahr 2002 zeigte der internationale Handel mit einer Wachstumsrate von 3 Prozent Anzeichen der Besserung. Die Schätzungen für 2003 sehen jedoch ungünstig aus. Die Schweiz grenzt sich allmählich aus und verliert gegenüber den aufstrebenden Volkswirtschaften an Terrain. Heute belegt sie den 20. Rang unter den Warenexporteuren, den 17. Rang unter den Warenimporteuren. Die Entwicklungsländer befanden sich im Jahr 2002 wieder auf dem Wachstumspfad : Die Aus- und Einfuhren der Entwicklungsländer nahmen volumenmässig um 5,8 Prozent bzw. um 4,4 Prozent zu. Allerdings ist dieses Gesamtbild nach Regionen zu differenzieren. Zwar ist die Beteiligung der Entwicklungsländer am Welthandel seit 1990 ständig angestiegen, aber der Löwenanteil davon entfällt auf die asiatischen Länder. Den Meilenstein in den internationalen Handelsbeziehungen bildete 2003 zweifelsohne das Scheitern der 5. Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) im September in Cancún (Mexiko). Die Ministerkonferenz hätte die Halbzeitbilanz der im Jahr 2001 in Doha lancierten neuen Handelsverhandlungsrunde vornehmen sollen. Zu den grössten Stolpersteinen gehörten die Singapur-Themen und die Landwirtschaftsverhandlungen. Trotzdem wurden die Konsultationen während des ganzen Herbsts weitergeführt. Mitte Dezember 2003 beschlossen die Vertreter der 146 WTO-Mitgliedsstaaten, die bereits begonnene Arbeit fortzusetzen. Betreffend den Zugang zu Medikamenten konnte im Auftakt zu Cancún ein Kompromiss gefunden werden. Der Misserfolg von Cancún löste unterschiedliche Reaktionen aus. Die Entwicklungsländer bedauerten sehr, dass einige ihrer Hauptanliegen in den Verhandlungen ausser Acht gelassen wurden. So argumentierten sie, kein Resultat sei besser als ein schlechtes Resultat. Langfristig jedoch sind gerade sie stärker auf ein funktionierendes multilaterales Handelssystem angewiesen, das sie vor dem Gesetz des Stärkeren schützt. Die Wirtschaftsmächte kündigten ihre Absicht an, vermehrt bilaterale und regionale Abkommen abzuschliessen, um die Auswirkungen des Stillstands in den WTO-Verhandlungen abzufedern. Diese negativen Reaktionen stehen im Gegensatz zu den positiven Bemerkungen der Nichtregierungsorganisationen. Ausserdem stand das Jahr 2003 im Zeichen der Baumwolle. Die Problematik war Anfang 2003 noch weitgehend unbekannt, entwickelte sich aber in wenigen Monaten zu einer Priorität in den Handelsverhandlungen der Ministerkonferenz von Cancún. Die Länder Benin, Burkina Faso, Mali und Tschad forderten in Cancún den Verzicht auf sämtliche Baumwollsubventionen und für die Zwischenzeit Übergangsmassnahmen, um die Baumwollproduzenten der am wenigsten entwickelten Länder (LDC) finanziell zu entschädigen. Diese leiden unter den Auswirkungen der Subventionen der westlichen Länder, welche das Angebot auf dem Markt erhöhen und so die Baumwollpreise nach unten drücken. Über zehn Millionen Menschen in West- und Zentralafrika leben direkt vom Baumwollanbau. Der Rohstoff gehört zu den wenigen Produkten, die es der Region erlauben, vom internationalen Handelssystem zu profitieren. Die WTO steht somit vor der Herausforderung, für diese Mitglieder, die zu den ärmsten Ländern der Welt gehören, eine konkrete Lösung zu finden.

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