2015
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Pascal Bartout et al., « A new approach to inventorying bodies of water, from local to global scale », HAL-SHS : géographie, ID : 10.12854/erde-146-
Verlässliche Schätzungen über die Zahl der Gewässer auf verschiedenen räumlichen Ebenen sind von großerBedeutung, um biogeochemische Kreisläufe besser zu verstehen und um die Fragen im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen und sonstigen gesellschaftlichen Nutzung von Gewässern anzugehen. Dabei besteht jedoch inder limnologischen Forschung ein Mangel an zuverlässigen Inventaren der Wasserflächen; die verfügbaren wissenschaftlichenQuellen basieren überwiegend auf Übersichten eher größerer Gewässer und solcher natürlichenUrsprungs, zudem bevorzugt in ehemals vergletscherten Gebieten. Künstliche, kleine und unregelmäßig verteilteWasserflächen, vor allem Teiche, werden in der Regel nicht inventarisiert. Unter Verwendung der Wetzel’schenTheorie (1990) nahmen einige Autoren sie in globale Bestandsverzeichnisse mit auf, in dem sie Fernerkundungoder mathematische Extrapolation zum Einsatz brachten, Erhebungen im Gelände sind dagegen nur für einesehr begrenzte Zahl von Gebieten durchgeführt worden. Diese Studien haben zu einer explosionsartigstarkenZunahme der geschätzten Anzahl von Wasserflächen geführt, und zwar von 8,44 Mill. Seen (Meybeck 1995) auf3,5 Mrd. Gewässer (Downing 2010). Diese Zahlen werfen mehrere Fragen auf, insbesondere zur Methodik beimZählen kleinräumiger Gewässer und zur Behandlung verschiedener räumlicher Variablen in diesem Prozess.In dieser Studie verwenden wir Bestandsübersichten von Wasserflächen in Schweden, Finnland, Estland undFrankreich, um Unstimmigkeiten aufzuzeigen, die beim Ansatz „vom Globalen zum Lokalen“ entstehen. Wir zeigen,dass eine universell gültige Beziehung nicht ausreicht zur Erstellung regionaler oder globaler Bestandsübersichtender Wasserflächen, da die örtlichen Gegebenheiten stark von einer Region zur anderen variierenund diese Unterschiede auch nicht gegeneinander aufgerechnet werden können. Die gegenwärtig übliche Methodeglobaler Schätzungen der Zahl der Gewässer in der Limnologie, die auf einem repräsentativen Modell basiert,das auf verschiedene Gebiete angewendet wird, liefert keine hinreichend genauen globalen Inventare. Deshalbsollte im Gegensatz dazu schrittweise vorgegangen werden, von der lokalen zur globalen Ebene, was die Erstellungvieler regionaler Gleichungen erfordert, auf der Grundlage von Geländearbeit; für jede Region muss einespezifische Gleichung aufgestellt werden, die die tatsächliche Beziehung zwischen der Verteilung und der Größeder Wasserflächen in dem gegebenen Gebiet widerspiegelt.