2008
Copyright PERSEE 2003-2023. Works reproduced on the PERSEE website are protected by the general rules of the Code of Intellectual Property. For strictly private, scientific or teaching purposes excluding all commercial use, reproduction and communication to the public of this document is permitted on condition that its origin and copyright are clearly mentionned.
Alain Mérot, « Le livre et le diagramme : systèmes décoratifs de la galerie au XVIIe siècle », Bulletin Monumental, ID : 10.3406/bulmo.2008.2440
Das Dekorationssystem der französischen Galerien des 17. Jahrhunderts kann bald mit einem illustrierten Buch verglichen werden, das der Besucher beim Voranschreiten in der Galerie gewissermaßen „ durchblättert“, bald mit einer Art Diagramm, das derselbe Besucher als Ganzes wahrnimmt, und das von einem zentralen Blickpunkt aus organisiert ist. Die Beziehungen zwischen den Wänden und der Decke der Galerien entwickeln sich in Abhängigkeit von diesen beiden Schemata. Das erste entspricht mehr dem Typ der „ französischen“ Galerie, wie sie vor allem im 16. und in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts gültig war, und bei der die Wände mit Porträts von Fürsten oder berühmten Persönlichkeiten oder mit historischen Szenen geschmückt sind. Das zweite fällt zusammen mit dem Aufkommen der bemalten Gewölbe, ab den 1640er Jahren, und findet seinen Höhepunkt mit den großen Schöpfungen von Mignard in Saint-Cloud und von Le Brun in Versailles. In diesem letzteren Fall liest sich die Decke von einer zentralen Szene aus der alle anderen untergeordnet sind, wobei das Gerüst des Ganzen von einer reichen gemalten und bildhauerischen dekorativen Gliederung gewährleistet wird.