1995
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Guido Plassmann et al., « Les Alpes, objet scientifique et cadre territorial pour les universités alpines / The Alps, a subject of research and home for the alpine universities », Revue de Géographie Alpine (documents), ID : 10.3406/rga.1995.3833
Zusammenfassung : Die Alpen als Forschungsobjekt und territorialer Rahmen fur die Alpen-Universita- ten. Die Integration von "Alpen- Universitáten" in den Alpenraum erfolgt auf verschiedenen Niveaus und erscheint sehr komplex. Dièse Komplexitàt beruht auf der einen Seite auf den sozio-okonomischen und okologischen Bedingungen des Standortes, auf der anderen Seite ist sie auch Ausdruck einer Intergration in den lokal-okonomischen Kontext. Inwiefern der Standort "Alpen" jedoch eine Rolle spielt bei der Au- sarbeitung von "alpenspezifischen" Forschungsprogrammen und bei der Zusammenarbeit zwischen Univer- sitàt und Alpenraum, solíte nàher untersucht werden. Dièse Untersu- chung stellt nicht das Ergebnis eines Forschungsprojektes dar, sondern resultiert aus verschiedenen Gesprâ- chen mit Personlichkeiten aus dem universitàren Bereich. Die Ergeb- nisse sind daher nicht reprásentativ fiir aile Fachbereiche und éventuelle Abweichungen sind móglich. Reduziert man es auf die Anzahl an Forschungsprogrammen, so er- scheint es verwunderlich, daE einige Universitàten im Alpenraum keinen besonderen Schwerpunkt in der Al- penforschung besitzen. Andere wie- derum benutzen die Alpen als ein Mittel zum Zweck und konzentrie- ren ihre Forschungen auf diesen Be- reich, da es sich gerade anbietet. Von dem Wandel des Bewufitseins innerhalb der Bevôlkerung gegenii- ber der Umwelt und in diesem Fall gegeniiber dem Alpenraum scheinen vielmehr private Forschungsinstitute zu profitieren als die Universitàten. In Zusammenarbeit mit Fremden- verkehrsvereinen, lokalen Entschei- dungstrágern und Gebietskôr- perschaften werden Konzepte unter- schiedlicher Art entwickelt (Ver- kehrskonzepte, Tourismuskonzepte, Umweltvertràglichkeitspriifun- gen,...). Die Grundlagenforschung scheint dagegen noch eine sehr grofie Rolle an den Universitàten zu spielen, auch wenn einige (z.B. Grenoble, Innsbruck) vermehrt "angewandte Forschung" betreiben und der Trend in dièse Richtung geht. Dies mufi jedoch nicht als Ausdruck fur ein verstárktes Identitàtsbewufitsein gedeutet werden. In diesem Zusammenhang spielen die Studenten eine grofie Rolle, da sie zum einen durch ihre Herkunft (Einzugsgebiet) und zum anderen durch ihre Einstellung zum Alpenraum das Bewufitsein stark modifi- zieren konnen. Intéressant ware in diesem Sinne eine Untersuchung, die die Wahrnehmung der Alpen durch die Studenten (in den einzel- nen Alpenlándern), in Verbindung mit vergebenen Forschungsthemen, beleuchtet. Grenoble besitzt aufgrund seiner geographischen Lage im Alpenraum eine grofie Anziehungskraft auf Studenten und daher ein Einzugsgebiet, das sich auf Frankreich selbst und die umliegenden Lander erstreckt. Dies macht sich durch die starke Frequentierung der umliegenden Berggebiete, sei es im Winter oder im Sommer, bemerkbar. Fur die anderen Universitàten konnte das nicht mit Sicherheit behauptet werden. Dahingehend sollten die verschiede- nen Modalitâten der Einbeziehung der Universitàten in den lokal-ôko- nomischen, sozialen und ôkologi- schen Kontext sowie die Spezifizitât der alpinen Umwelt nâher beleuchtet werden.