« Blocage canonique », « espace des possibles », « dialectique à l'arrêt ». Éléments d'une théorie du canon chez Assmann, Bourdieu et Benjamin

Résumé En De

Two rather different theories of canon formation and sustenance in cultural memory are investigated in this article : The cultural-history-oriented study Das kulturelle Gedächtnis by the German egyptologist Jan Assmann, and Les Règles de l’art by the French sociologist Pierre Bourdieu, an inquiry into the rules of modern art. As our main focus is the concept of canonical restraint, we are able to compare the works of Assmann and Bourdieu. In the second part, the concepts of both authors are subjected to a clarifying analysis by means of Walter Benjamin’s term of “dialectics at a standstill”.

Mit der kulturhistorisch orientierten Studie Das kulturelle Gedächtnis des deutschen Ägyptologen Jan Assmann und der nach den Regeln moderner Kunst fragenden Arbeit des französischen Soziologen Pierre Bourdieu, Les Règles de l’art, werden hier zwei recht unterschiedliche Theorien der Kanonbildung und Bewahrung des Kanons im kulturellen Gedächtnis untersucht. Besonderes Augenmerk wird dabei auf das Konzept der kanonischen Stillstellung im Rahmen des literarischen Feldes gelegt, was erlaubt, die zwei Untersuchungen aus dem ausgehenden zwanzigsten Jahrhundert zu vergleichen. Im zweiten Teil werden die Konzepte beider Autoren anhand von Walter Benjamins Begriff der „Dialektik im Stillstand“einer klärenden Analyse unterzogen.