Sissi et nous : nouvelles mythologies

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2026

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Corinne François-Denève et al., « Sissi et nous : nouvelles mythologies », HALSHS : archive ouverte en Sciences de l’Homme et de la Société, ID : 10670/1.lakxkx


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Résumé De En Fr

In Anlehnung an La Reine Christine et ses fictions (herausgegeben von Florence Fix und Corinne François-Denève, eud 2022) wird dieses Projekt die Figur der Sissi/Sisi untersuchen. Die fiktive Figur der Sissi wurde in den letzten Jahren aus einer feministischen Perspektive neu betrachtet. Filme wie Corsage (Marie Kreutzer 2022), Sisi und Ich, (Frauke Finsterwalder 2023) und Die Kaiserin (The Empress, Katharina Eyssen und Lena Stahl 2022, eine Netflix-Serie) stellen die Kaiserin als rebellische Heldin dar und setzen auf eine "pop"-Ästhetik statt auf Kitsch. Diese Darstellungen wenden sich von den traditionellen Erzählungen der Sissi als "tragische" "mater dolorosa" Opferfigur ab. In Sissi’s World. The Empress Elisabeth in Memory and Myth (Maura E. Hametz & Heidi Schlipphacke, Bloomsbury, 2018) wurden interessante Ansätze untersucht: Sissis Verbindung zur Nostalgie im kollektiven Gedächtnis und die Idee von Sissi als "queer icon" laut Susanne Hochreiter. Es scheint, dass diese neue Wertschätzung der Figur Sissi viel den Gender Studies und der Interpolation von Erzählungen und Fiktionen über andere Prinzessinnen wie "Lady Di" verdankt. Ebenso wie Märchen neu interpretiert werden, werden auch Prinzessinnenfiguren neu betrachtet. Es wird das Verhältnis zur Zustimmung in ihrer Ehe und die Bedeutung ihres Bildes in einer Medienära hinterfragt, die ihrem Körper Zwänge auferlegt, wobei Anorexie/Bulimie, Perücken und Frisuren Symptome sind. Liv Strömquists Comic Im Spiegelsaal (Inne i spegelsalen) betont das Schema der Dünnheit. Er basiert auf einer Analyse von René Girard, der von "mimetischer Rivalität" zwischen den Kaiserinnen Elisabeth und Eugénie spricht. Aus der Perspektive der historischen Figur betrachtet, wird die Geschichte Europas im Jahr 2024 nicht mehr nach den Modellen der letzten Jahrzehnte gesehen, und wir können das anarchistische Attentat, die Sprachen und Nationen des Reiches, die Stereotypen und Darstellungen des imperialen geografischen Mosaiks neu betrachten. Auch die Geschichte der Frauen hat Fortschritte gemacht, und in diesem Sinne verdient die Figur der Elisabeth von Österreich eine Untersuchung. Für Emil Cioran konnte Sissi nur aus der Distanz betrachtet werden (Vienne, l’apocalypse joyeuse, 1986). Wie steht es einige Jahrzehnte später? Wir möchten daher diesen "Sissi-turn" aus einer bewusst transversalen und interdisziplinären Perspektive untersuchen. Die Reflexionsschwerpunkte können in nicht erschöpfender Weise Folgendes umfassen: Sissi als Dichterin und Fotografin Es kann auf die literarischen Einflüsse eingegangen werden, die die Schriften von Sissi prägen, auf die Untersuchung dieser Werke, die heute zugänglich und digitalisiert sind (Gutenberg-Projekt), sowie auf ihre wenig bekannte Tätigkeit als Fotografin. Außerdem werden wir über die Selbstinszenierungen einer Kaiserin nachdenken, die für Barrès den Höhepunkt des 'Selbstkults' darstellte. Europäische Geschichte (1837-1898) Zeitgenössisch zur Krimkrise, zur Schlacht von Königgrätz, zum Rückgang des Einflusses der österreichisch-ungarischen Monarchie und als kosmopolitische Figur, die durch Heiratsallianzen mit Frankreich und Italien verbunden ist, steht Sissi – in der sentimentalen Legende als einfache Bayerin dargestellt, die durch die Liebe eines Kaisers an den Wiener Hof kam – im Zentrum der großen Umwälzungen ihrer Zeit. Die Überlagerung eines festen Bildes der K. und K. (in 'Sissi oder Verletzbarkeit' macht Cioran sie zur emblematischen Figur der freudigen Apokalypse, des Verfalls des Imperiums) und ein ebenso festes Porträt von Sissi als melancholische avantgardistische Figur, vom Schicksal gezeichnet, nah bei Wagner und Ludwig II. von Bayern, hat lange als Darstellung von Sissi gedient. Kartographie und Geopolitik von Sissi Beliebt in Österreich, unbeliebt in Wien? Wie wird Sissi zum Beispiel in Ungarn oder Italien erinnert und dargestellt? Wird Sissi in Europa als 'deutsche Prinzessin' wahrgenommen? Als kosmopolitische Abenteurerin? Als Italienerin oder Ungarin im Herzen? Vergleichende Vorschläge mit sich überschneidenden Korpora aus verschiedenen geografischen, kulturellen oder sprachlichen Bereichen sind willkommen. Auch Sissis Reisen, zum Beispiel nach Madeira, Korfu, Roquebrune und Fécamp, können in Betracht gezogen werden. Die Erinnerungs- und Erbeorte, wenn nicht die Kommerzialisierung von Sissis Figur im Mittelmeerraum und in Österreich (Sissi-Museum seit 2004), werden Überlegungen zur Kulturgeschichte und zu kulturellen Praktiken anregen. Sissi erinnern Dieser Abschnitt wird sich auf die Bemühungen zur Erinnerungsarbeit rund um Sissi konzentrieren, sei es in Museen, Archiven oder auch in Fan-Gruppen in sozialen Medien. Der Ort wird hier als geografischer oder fiktiver Ort betrachtet. Die Figur Sissi hat eine serielle Erinnerung hervorgebracht, sei es durch Filme oder Buchsammlungen über die Figur. Eine präzise Situierung dieser Sammlungen in Zeit und Raum wäre willkommen. Wir können auch versuchen, Sissis Einfluss in der Mode, in Sammlungen (siehe Verbindung zu Karl Lagerfeld), in der Popmusik usw. nachzuvollziehen. Petra Berger hat beispielsweise 'If I Had a Wish' über Sissi komponiert (https://www.youtube.com/watch?v=O4hCBVeb2qg). Videokünstler haben auch einen 'Clip über Sissi' erstellt, der Indilas 'Tourner dans le vide' verwendet (https://www.youtube.com/watch?v=O__z2hLVGeM). Sissi als Figur Welche Arten von Erzählungen, schriftlich oder auf der Leinwand? Märchen und Tragödien werden oft herangezogen. Die Unfälle, Selbstmorde und Morde, die ihre Familie betreffen, ordnen sie dem Melodram-Genre zu: Das Schicksal der Habsburger (Stummfilm, 1928) ebnete den Weg für zahlreiche Variationen rund um Mayerling, Ludwig II., die vermeintliche Feindseligkeit ihrer Schwiegermutter usw. Die etablierten Tropen rund um die 'Herzogin der Herzen,' die Mächte des Schicksals, Einsamkeit und Rebellion müssen neu untersucht werden, idealerweise verknüpft mit poetischen Analysen (der 'Sissi-Stil,' Kitsch, Pastelltöne) sowie mit Studien zu bildlichen Darstellungen, Serien (Sisi, 3 Staffeln, 2021) oder Animationsfilmen. Auch die 'Sissi-Schauspielerinnen' können untersucht werden, wobei Romy Schneider diese Figur mehrere Male verkörpert hat, bis sie scheinbar mit ihr verschmolz (Tod ihres Sohnes und ihr eigener vorzeitiger Tod). Arielle Dombasle verkörpert in Sissi, die Rebellische Kaiserin die Figur auf unerwartete Weise. Politische Aneignungen und Darstellungen eines 'weiblichen Schicksals' Beziehungen zu Mutterschaft, Sexualität, Anorexie und Frauen; eine queere Trajektorie vor ihrer Zeit, proto-feministische Rebellin, Produkt einer vergangenen Welt voller qualvoller Aristokraten – die Porträts von Sissi spiegeln eine Geschichte der Frauen in Europa wider, die von Schauspielerinnen lebendig gemacht wird und zu Darstellungsstudien einlädt: Liebhaberin und Mutter in Marischkas Filmen der 1950er-60er Jahre (Romy Schneider), alternde Souveränin (Ava Gardner gegenüber dem jungen Paar Omar Sharif und Catherine Deneuve in Mayerling 1968), unabhängige und queere Rebellin in dem jüngsten Sisi und Ich (Susanne Wolff). Die Kaiserin wird in verschiedenen Lebensphasen aus Perspektiven und manchmal mit Vorurteilen dargestellt, die eine Analyse verdienen. Sissi als Influencerin des 19. Jahrhunderts (die Zigaretten, Gymnastik und Dünnheit propagiert), Sissi, die der imperialen Etikette feindlich gegenübersteht, Sissi als 'Ungarin' können ebenfalls mit anderen Figuren ihrer Zeit oder solchen verglichen werden, deren Behandlung durch die Nachwelt ähnlich ist. Ist Sissi links- oder rechtseingestellt? Avantgardistisch oder das letzte Relikt eines zum Zusammenbruch verurteilten Kaiserreichs? Weiterhin kann über die Persistenz von Sissis Erinnerung bei der Erwähnung anderer Schicksale von Prinzessinnen oder Frauen (Lady Di, Kate) nachgedacht werden.

Following the publication of La Reine Christine et ses fictions (Queen Christina and her fictions), edited by Florence Fix and Corinne François-Denève (Dijon, eud 2022), this project will focus on the figure of Elizabeth, Empress of Austria and Queen of Hungary, nicknamed “Sisi” or “Sissi”. In recent years, the fictional character of Sissi has been reimagined from a feminist perspective. Films like Corsage(Marie Kreutzer 2022), Sisi and I (Sisi und Ich, Frauke Finsterwalder 2023) and The Empress (Die Kaiserin, Katharina Eyssen and Lena Stahl 2022, a Netflix series) portray the Empress in a new light. Sissi is now seen as a rebellious heroine. These recent representations thus turn away from the traditional narratives of Sissi, who is often depicted as a "tragic" empress, as a "mater dolorosa", as a sacrificial (and sacrificed) figure. Rather than the usual kitsch aesthetics, those films and series also deploy a brand new “pop” style. Recent critical works such as Sissi’s World. The Empress Elisabeth in Memory and Myth (ed. by Maura E. Hametz and Heidi Schlipphacke, Bloomsbury, 2018), explore interesting avenues, such as Sissi’s connection to nostalgia in the collective imagination and (in Susanne Hochreiter’s analysis) the idea of Sissi as a "queer icon". This new appreciation of the character of Sissi owes much to gender studies. It also derives from the interpolation of narratives and fictions about other (modern) princesses such as Lady Diana. Fairy tales are now being put into perspective, and the same goes for historical princesses when represented in fiction. There has been a growing examination in recent critical discourse of the issue of consent in those royal marriages, Focus has also been drawn on the image of those princesses in a media-driven era: constraints imposed on their bodies might induce bouts of anorexia and bulimia, the use of wigs and hairstyles which can be analyzed as symptoms of the tyranny of image. Liv Strömquist's graphic novel Inne i spegelsalen (In the Palace of Mirrors) is a good example in this respect, as the book occasionally discusses Sissi’s famous thinness. Strömquist draws her inspiration from René Girard’s analysis: in one of his essays, the French writer discussed "mimetic rivalry" (regarding thinness) between Empresses Elisabeth and Eugenie. Sissi as an historical figure has also been cast in a new light. In 2024, it is no longer possible to see the history of Europe through the same lenses. Sissi’s assassination by an Italian anarchist, her master of languages, the patchwork of nations within the Empire have to be re-assessed. The figure of Elisabeth of Austria deserves to be studied in the context of recent developments in the field of women’s history. Emil Cioran stated that one could only understand Sissi from a distance, (in Vienna: The Joyful Apocalypse, 1986). A few decades later, what can be said about this necessary distance? Following this “Sissi turn”, the book will adopt a deliberately transversal and interdisciplinary perspective. Possible areas of focus include the following: Sissi as Poet and Photographer Attention can be given to the literary influences that mark Sissi's writings – including but not limited to sources that have been digitized recently (Project Gutenberg), as well as to her lesser-known activity as a photographer. Additionally, the "self-staging" of Sissi is worth of interest. For Barrès indeed the Empress represented the acme of the "cult of self." European History (1837-1898) Sissi’s life encompassed the Crimean War, the Battle of Sadowa and the declining influence of the Austro-Hungarian monarch. A cosmopolitan figure linked by marriage alliances to France and Italy, Sissi is thus at the heart of the major political upheavals of her time. Yet she is often romantically depicted as a rather naïve Bavarian girl falling in love with a charming Emperor, marrying him, and entering the stern Viennese court. In "Sissi or Vulnerability", Emil Cioran makes her the emblematic figure of the joyous apocalypse of the Empire’s decadence. Sissi has been “fixed” in an enduring set of images. She is either part of the “K. und K.” period, or a melancholic figure of the avant-garde, a victim of a cruel fate, as a friend of Richard Wagner and Ludwig II of Bavaria. The Cartography and Geopolitics of Sissi Why was Sissi said to be popular in Austria, and so unpopular in Vienna? How is Sissi remembered and represented in Hungary or Italy? Is Sissi perceived as a "German princess" in Europe ? As a cosmopolitan adventurer? Or rather as an Italian or a Hungarian at heart? Comparative proposals that cross geographical, cultural, or linguistic areas are welcome. Locations owned by Sissi, such as Madeira, Corfu, Roquebrune, and Fécamp, can also be considered. The places of memory and heritage, as well as the commodification of Sissi’s figure in the Mediterranean and Austria (for example in the Sissi Museum, open since 2004), may serve as inspiration for reflections in cultural history and practices. Remembering Sissi This section will focus on efforts to memorialize Sissi, in museums, archives, or even in fan groups on social media. The place is considered here as a geographical or fictional location. The character of Sissi has given rise to serial memory through films or collections of books about her. Contributions that attempt to situate these collections in time and space would be welcome. One can also attempt to trace Sissi’s influence in areas such as fashion (for example, in connection with Karl Lagerfeld), pop music (Petra Berger, for example, composed 'If I Had a Wish' about Sissi https://www.youtube.com/watch?v=O4hCBVeb2qg) or video (see the 'clip about Sissi' created using Indila’s “Tourner dans le vide'” (https://www.youtube.com/watch?v=O__z2hLVGeM). Sissi as a Character What types of narratives does Sissi appear in, in writing and on screen? Fairy tales and tragedies figure prominently, but are not the full story. The accidental deaths, suicides, and assassinations that befall her family align her with the melodrama genre: The Fate of the Habsburgs (silent film, 1928) paved the way for multiple variations around Mayerling, Ludwig II, the supposed hostility of her mother-in-law, and so on. The established tropes surrounding the “Empress of Hearts”, the forces of destiny, solitude, and rebellion need to be re-examined, in terms of their links with poetics (the 'Sissi style,' kitsch, pastels), as well as studies of pictorial representations, TV series (see Sisi, 3 seasons, 2021) or animated films. The volume also seeks to examine the “Sissi actresses”: ' Romy Schneider played this character several times, to the point that she seemed to merge with her, as she also had to deal with the death of a son, and premature death. Political Reappropriations and Representations of a 'Feminine Destiny' Sissi can be seen as a dutiful mother, as a woman plagued by anorexia, as a queer icon, as a proto-feminist rebel, or as the perfect product of the last generation of decadent aristocrats… Her many avatars seem to reflect the long history of European womanhood. Actresses who portrayed Sissi are also of interest : Romy Schneider is a lover and a mother in Marischka’s films of the 1950s-60s; Ava Gardner is an ageing sovereign opposite the young couple played by Omar Sharif and Catherine Deneuve in Mayerling in 1968. In the recent Sisi and I, she is portrayed by Susanne Wolff who plays an independent and queer rebel. All these images and incarnations deserve further analysis. Contributions focusing on Sissi as a 19th-century influencer (promoting smoking, gymnastics, thinness), on Sissi as a figure hostile to imperial etiquette, or on Sissi the “Hungarian” can also be compared with other figures of their time or with a similar treatment by posterity. Is Sissi left-wing or right-wing? Is she avant-garde or the last remain of an imperial regime doomed to collapse? More broadly, the volume seeks to reflect on the persistence of Sissi’s memory when other princesses (Lady Di, Kate) are written about.

La Sissi personnage de fiction, depuis quelques années, est désormais pensée sous un angle féministe. Corsage (Marie Kreutzer, 2022), Sissi et moi (Sisi und Ich, Frauke Finsterwalder, 2023, L’Impératrice (Die Kaiserin/The Empress, Katharina Eyssen et Lena Stahl, 2022, série sur Netflix) font de l’impératrice une héroïne rebelle, et déploient une esthétique « pop » plutôt que kitsch. Ces représentations tournent le dos aux récits traditionnels d'une Sissi impératrice « tragique », « mater dolorosa », sacrificielle et sacrifiée. Dans Sissi’s World. The Empress Elisabeth in Memory and Myth (éd. par Maura E. Hametz et Heidi Schlipphacke, Bloomsbury, 2018), des pistes intéressantes ont d'ores et déjà été abordées: le lien de Sissi à la nostalgie, dans l’imaginaire, et le fait que Sissi soit une « queer icon », selon Susanne Hochreiter. Il semble que cette nouvelle appréciation du personnage de Sissi doive beaucoup aux études de genre, mais aussi à l’interpolation de récits et fictions sur d’autres princesses, telle, par exemple, Lady Diana. De la même façon que les contes sont revisités, les personnages de princesses le sont également. On questionne leur rapport au consentement quant au mariage, et aussi l’importance donnée à leur image, dans une ère (proto-)médiatique, qui impose à leur corps des contraintes dont l’anorexie/boulimie, la perruque et les coiffures semblent être des symptômes. On en veut pour preuve la bande dessinée de Liv Strömquist, Dans le palais des miroirs (Inne i spegelsalen, traduit par Sophie Jouffreau et paru chez Rackham en 2021), qui insiste sur le schème de la maigreur. L'autrice suédoise s’inspire d’une analyse de René Girard, qui parle de « rivalité mimétique » quant à la maigreur à propos des impératrices Elisabeth et Eugénie (Anorexie et désir mimétique, L’Herne, 1995). Côté personnage historique, l’histoire de l’Europe, en 2024, ne s’envisage plus selon les mêmes modèles et l’on pourra revenir sur l’attentat anarchiste, les langues et les nations de l’Empire, les stéréotypes et les représentations de la mosaïque géographique impériale. L’histoire des femmes, également, a connu des avancées, et c’est en ce sens que la figure d’Elisabeth d’Autriche mérite d’être étudiée. Pour Emil Cioran, Sissi ne pouvait s’envisager qu’à distance (Vienne, l’apocalypse joyeuse, 1986). Qu’en est-il quelques décennies plus tard ? Nous voudrions donc nous pencher sur ce « Sissi turn », dans une perspective délibérément transversale et interdisciplinaire. Les axes de réflexion pourront, de façon non-exhaustive, porter sur les éléments suivants : Sissi poète et photographe On pourra s’intéresser aux influences littéraires qui marquent les écrits de Sissi, à l’étude de ces œuvres aujourd’hui accessibles et numérisées (projet Gutenberg), ainsi qu’à son activité méconnue de photographe. On réfléchira également aux « mises en scène » de soi d’une impératrice qui pour Barrès représentait l’acmé du « culte du moi ». Histoire européenne (1837-1898) Contemporaine de la guerre de Crimée, de la bataille de Sadowa, d’une perte d’influence de la monarchie austro-hongroise, cosmopolite liée par alliances matrimoniales à la France et à l’Italie, Sissi, représentée par la légende sentimentale comme une simple Bavaroise arrivée à la cour de Vienne par l’amour d’un Empereur, est au cœur des bouleversements majeurs de son temps. La superposition d’une image figée de la "K. und K." et d’un portrait non moins figé d’une Sissi figure d’avant-garde mélancolique, marquée par le destin, proche de Wagner et de Louis II de Bavière, a durablement servi de représentation à Sissi. Cartographie et géopolitique de Sissi Populaire en Autriche, impopulaire à Vienne ? Quelles sont la mémoire, la représentation de Sissi en Hongrie ou en Italie par exemple ? Sissi en Europe est-elle perçue comme une « princesse allemande » ? une aventurière cosmopolite ? une Italienne ou une Hongroise de cœur ? Des propositions à portée comparatiste et à corpus croisés entre plusieurs aires géographiques, culturelles ou linguistiques seront bienvenues.Les voyages de Sissi à Madère, Corfou, Roquebrune, Fécamp pourront être également considérés. Les lieux de mémoire et de patrimonialisation, pour ne pas dire de marchandisation de la figure de Sissi en Méditerranée et en Autriche (musée Sissi de Vienne), solliciteront des réflexions en histoire culturelle et en pratiques culturelles. Se souvenir de Sissi On se penchera ici sur les entreprises de mémorialisation de Sissi, que ce soit dans les musées, dans les archives, mais aussi dans les groupes de fans sur les réseaux sociaux. Le lieu est ici pensé comme lieu géographique ou fictionnel. Le personnage de Sissi a ainsi donné lieu à une mémoire sérielle, à une chaine de réceptions, que ce soit par les films, ou par des collections de livres sur le personnage. Une situation précise de ces collections, dans le temps et l’espace, serait pertinente.On pourra également tenter de repérer les traces de Sissi dans la mode, les collections (voir le lien avec Karl Lagerfled), dans la musique pop, etc. Petra Berger a par exemple composé « If I had a wish » à propos de Sissi ( https://www.youtube.com/watch?v=O4hCBVeb2qg). Des vidéastes ont aussi composé un « clip sur Sissi » en utilisant « Tourner dans le vide » d’Indila (https://www.youtube.com/watch?v=O__z2hLVGeM), choix qui peut paraitre étrange. Sissi personnage Quels types de récit, à l’écrit, à l’écran ? Le conte de fées ou la tragédie sont souvent convoqués. Les décès accidentels, suicides et assassinats qui touchent la famille de l’impératrice la font émarger au registre des mélodrames : Le Destin des Habsbourg (film muet, 1928) ouvre la voie à de multiples variations autour de Mayerling, de Louis II de Bavière, de l’hostilité supposée de sa belle-mère etc. Les formules consacrées autour de l’"impératrice des cœurs", des "forces du destin", de la solitude et de la rébellion devront être interrogées à nouveaux frais, en les liant de préférence avec des analyses poétiques (le « style » Sissi, le kitsch, le pastel). On accueillera aussi des études des représentations picturales, des séries (Sisi, 3 saisons, 2021) ou des films d’animation. Récupérations politiques et représentations d’un « destin féminin » : Relation à la maternité, à la sexualité, à l’anorexie, aux femmes ; trajectoire queer avant l’heure, rebelle proto-féministe, produit d’un monde d’hier riche en aristocrates tourmentées, les portraits de Sissi composent en miroir une histoire des femmes en Europe, servie par des comédiennes qui invitent à des études actorales : amoureuse et mère dans les films de Marischka des années 1950-1960 (Romy Schneider), souveraine vieillissante (Ava Gardner face au jeune couple Omar Sharif et Catherine Deneuve dans Mayerling en 1968), rebelle indépendante et queer dans le récent Sisi und Ich (Susanne Wolff), l’impératrice est traitée à des âges de la vie, selon des perspectives et parfois des partis-pris qui méritent analyse. On pourra aussi se pencher sur « les actrices de Sissi », Romy Schneider incarnant plusieurs fois ce personnage, pour sembler le rejoindre (mort du fils, et mort prématurée). Arielle Dombasle, dans Sissi, l’impératrice rebelle, incarne de façon plus inattendue (?) le personnage. Sissi influenceuse du XIXe siècle (ayant promu la cigarette, la gymnastique, la minceur), Sissi hostile à l’étiquette impériale, Sissi « hongroise » pourront également être comparées avec d’autres figures de leur temps ou dont le traitement par la postérité est similaire. Sissi est-elle de gauche ou de droite ? D’avant-garde, ou dernier vestige d’un régime impérial voué à l’effondrement ? On pourra, de façon plus large, réfléchir à la rémanence du souvenir de Sissi dans l’évocation d’autres sorts de princesses ou de femmes (lady Di, Kate).

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