Wahrnehmung von Personen und ihren sozialen Räumen: Explizite versus implizite Verarbeitungsprozesse Perception of persons and their social spaces: Explicit versus implicit cognitive processing strategies 0 En

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Date

7 juillet 2017

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Périmètre
Langue
Identifiant
  • 10993/36418
Licence

info:eu-repo/semantics/restrictedAccess


Mots-clés

Arts & humanities :: Languages & linguistics [A05] Arts & sciences humaines :: Langues & linguistique [A05]

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Tessa Elisabeth Lehnert et al., « Wahrnehmung von Personen und ihren sozialen Räumen: Explizite versus implizite Verarbeitungsprozesse », ORBi Lu, Sciences sociales et humaines


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Résumé 0

Ein Raum als primäres Medium der Architektur kann als ein soziokultureller Begegnungsort definiert werden, in dem verschiedene architektonische Konzepte auf den Menschen wirken (Günzel, 2010). Die soziale Logik privater sowie öffentlicher Räume kann durch ihre individuelle Formen- und Strukturvielfalt als eigene Sprache wahrgenommen werden. Studien zur Wahrnehmung öffentlicher Plätze in der Stadt, im Büro, oder in medizinischen Einrichtungen haben allgemeine bauphysikalische Faktoren (z.B. Farben, Distanzen, Dimensionen) aufgedeckt, die einen Einfluss auf die Wahrnehmung sowie das Verhalten von Personen haben. Die Untersuchung des Einflusses menschlichen Verhaltens auf die Gestaltung und Wahrnehmung von Räumen stellt hingegen ein junges Forschungsfeld dar. Studien zur Erforschung der Wechselwirkung zwischen Mensch und Raum haben ergeben, dass ein Mensch mit seinen individuellen Erfahrungen ein aktiver Bestandteil von öffentlichen Plätzen ist und diese dadurch auch formt (z.B. Flade, 2008; Gehl & Svarre, 2013). Da bestimmte Plätze von verschiedenen Menschen (z.B. Studentenviertel, Geschäftsbezirk) geprägt sind, werden diese auch unterschiedlich wahrgenommen. In public space-life studies werden meistens explizite Erhebungsmethoden eingesetzt (z.B. systematische Beobachtung, Interviews), um mögliche Einflussfaktoren der Nutzung von öffentlichen Plätzen zu untersuchen. Da auch die individuellen Erfahrungen des Menschen einen Einfluss auf die Raumwahrnehmung und –nutzung haben können, scheint der Einsatz von impliziten Methoden eine vielversprechende Erweiterung. Implizite Methoden erheben automatische und oft unbewusste Reaktionen auf Stimuluskombinationen mittels computerbasierter Tests (z.B. Greenwald et al., 2000). Während explizite Verarbeitungsprozesse oftmals durch sozial erwünschte Vorstellungen beeinflusst sind, basieren implizite Prozesse auf individuell erlernten und somit automatischen Assoziationen zwischen bestimmten Konzepten und Valenzen (z.B. Greenwald et al., 2000). Unsere Beurteilungen und Verhaltenstendenzen sind sowohl durch explizite als auch implizite Prozesse geprägt (Wilson, Lindsey, & Schooler, 2000). In einer geplanten Studie in Luxemburg wird die Wahrnehmung des neuen Universitätscampus Belval durch eine Kombination von expliziten und impliziten Methoden untersucht. Das Ziel der Studie ist dabei die Untersuchung der Wahrnehmung von sozialen Räumen, welche sich durch das Vorhandensein oder die Abwesenheit von Personen unterscheiden. Die Ergebnisse der Gegenüberstellung expliziter und impliziter Wahrnehmungsprozesse können dabei wichtige Schlussfolgerungen für die Wirkung architektonischer Konzepte sowie vor allem die Wechselwirkung zwischen Mensch und Raum offenlegen.

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