Rom und der Osten oder Von der Schwierigkeit, sich zu orientieren (von Catulls Odyssee zu Horaz‘ Aeneis)

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2012

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  • 20.500.13089/f821
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Dictynna

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Jürgen Paul Schwindt, « Rom und der Osten oder Von der Schwierigkeit, sich zu orientieren (von Catulls Odyssee zu Horaz‘ Aeneis) », Dictynna


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In dem folgenden Beitrag wird das Thema des "Orientalismo Romano" nicht motivisch, sondern radikalphilologisch behandelt. Ausgehend von der Hypothese, daß die Sicherheit der neuen, augusteischen Weltordnung ein zugleich souveränes und phantastisches Denken der Grenze ermöglicht, wird der Anfang der Vergilischen Aeneis als das Paradigma einer poetischen Geschichtsdarstellung gelesen, in der das Abenteuer der Stadtgründung als das perpetuum mobile einer Traditionsbildung erscheint, die den Gegensatz, der sie hervorgebracht hat, sprachlich und denkerisch immer neu zur Geltung bringen muß. Während Catull noch, in dezidierter Umkehrung der odysseischen Fahrtrichtung, im Osten die Pathogenese seines römisch-modernen Dichtersubjekts erfährt, liefert Vergil das Erfolgsmodell einer hochgradig assimilationsfähigen "obliquen Originalität". In Horaz' späten Oden werden die überlieferten stereotypen Wahrnehmungen des Ostens zu präzisen Formeln ihrer inneren Unwahrheit. Nicht um die Fortschreibung einer allein an der Logik feindlicher Auseinandersetzung orientierten Wahrnehmung des Ostens geht es, sondern um die poetische Dokumentation und Kodifikation jener widerstreitenden Momente der Staatsräson, die ein nur juristisch-formales Denken nicht angemessen beschreiben könnte. Die augusteische Dichtung erreicht gerade in der Fragmentierung der ideologischen Totale eine Objektivität, die die Architektur des römischen Herrschaftsgedankens mit all ihren Rissen und Widersprüchen zur Darstellung bringen kann.

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