1995
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Ricardo Lucchini, « Entre relativisme et universalisme. Réflexions sociologiques sur la corruption », Déviance et société, ID : 10.3406/ds.1995.1576
Liberale Theorien der Korruption sind einer funktionalistischen Perspektive verschrieben, mit der Korruption einer notwendigen Entwicklungsphase zugeordnet wird und in der ethische Gesichtspunkte beiseite gelassen werden. Im Gegensatz dazu gründet siche der universalistische Ansatz auf eine normative Definition des Staates. Als neutrale Instanz hat der Staat die Trennung von öffentlich und privat sowie den Respekt vord en Menschenrechten zu gewährleisten. Insoweit ist es notwendig, Fragen danach, was sich durch die Korruption selbst verändert, nach den möglichen Sanktionen sowie ihren Folgen zu beantworten. Verschiedene Elemente mögen Korruption begünstigen. Unter anderem gehören hierzu die transaktionale Dimension der Macht, teilweise Modernisierung und soziale Ungleichheit. Korruption ist konzipiert als einfache Kompensation, denn ein Bezug zum Prinzip der Nichtdiskriminierung des «Dritten» ist nicht herstellbar.