1998
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Frédéric Chauvaud, « Du bon usage du « cahier bleu » et du « cahier jaune »: de la statistique morale à la statistique instrumentale. Jalons d'une réflexion critique sur les usages de la statistique judiciaire », Déviance et société, ID : 10.3406/ds.1998.1660
Die Moralstatistik in Frankreich zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte mehrere For- men und die Spezialisten interessierten sich gleichermaßen für Malerei, Größe der Soldaten, die Moral, Politik... Um 1820 wurde eine umfassende Erhebung der Gesellschaft durchgefiihrt. Ihr Ziel: sozialen Fakten umzuwandeln und numerischer Fakten zu erhalten. Nach Art der Moralstatistik zielte die Kriminalstatistik darauf, den moralischen Zustand jedes Departements und der gesamten Gesellschaft kennenzulernen - die zivile Statistik hat eine andere Funktion: die Arbeit der Magistrate zu bewerten. Und 1872 annoncierte die berühmteste juristische Zeitschrift, «La Gazette des Tribunaux»: «Es ist notwendig, zahlreiche Gerichte zu schließen». Indessen fragte die juristische Gesellschaft nach dem Nutzen der Statistik, da niemand in der Lage ist, die juristische Karte Frankreichs zu verändern, selbst nach der Reform Poincaré von 1926.