1984
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Georgi Šemkov, « Le contexte socio-économique du catharisme au Mas-Saintes-Puelles dans la première moitié du 13e siècle », Heresis : revue d'hérésiologie médiévale (documents), ID : 10.3406/heres.1984.918
Zu welchen gesellschaftlichen Schichten gehörten die Katharer, sowohl die gewöhnlichen Gläubigen ("credentes") als auch die Vollendeten ("perfecti"), im südfranzösischen Ort Mas-Saintes-Puelles und warum wurden sie Ketzer? Auf diese Fragen versucht der vorliegende Aufsatz, anhand des Ms. 609 (Bibliothèque Municipale de Toulouse) eine Antwort zu geben. Fast die ganze Adelsfamilie, ein großer Teil der vornehmen Einwohner, das aufkommende Bürgertum, die meisten Handwerker, ein Priester und da es sich um eine ländliche Siedlung handelt, ebenfalls eine große Gruppe bedauerlicherweise in sozialer Hinsicht anonym gebliebener Bauern gehörten zum Anhang der Häresie. Der Klassenkampf konnte also nicht das Motiv der Bewohner von Mas-Saintes-Puelles sein, um sich dem Katharismus anzuschließen. Im übrigen ist es aufgrund der Inquisitionsdokumente schwierig zu erraten, aus welchen Beweggründen die Katharer in dieser Siedlung gehandelt haben. Mancher Fall äußerster Selbstaufopferung auf dem Scheiterhaufen zeigt ihren Glaubensidealismus.