Französisch-deutscher Wissenschaftstransfer in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts am Beispiel der Zeitschrift "Repertorium für die Pharmacie"

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1996

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Ch. Friedrich, « Französisch-deutscher Wissenschaftstransfer in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts am Beispiel der Zeitschrift "Repertorium für die Pharmacie" », Revue d'Histoire de la Pharmacie, ID : 10.3406/pharm.1996.6236


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Zusammenfassend kann festge- stellt werden, daß das 1815 gegründete Repertorium für die Pharmacie einen wichtigen Beitrag zum französisch- deutschen Wissenschaftstransfer zwischen 1815 und 1850 leistete. Dabei standen - entsprechend dem Profil der Zeitschrift - vor allem solche Themen im Mittelpunkt, die einen deutlichen Bezug zur Pharmazie aufwiesen. Hier muß insbesondere die Pflanzenchemie genannt werden. Dieses Gebiet, das in Frankreich besonders reiche Traditio- nen besaß, erlebte dort nach 1817 einen erneuten Aufschwung. Dabei vermochte sich insbesondere die Alka- loidchemie zu einem wichtigen Schwerpunkt französicher Forscher zu profilieren. Da dieses Gebiet eng mit der Pharmazie verbunden ist, viele der entdeckten Alkaloide waren nach 1820 in den Arzneischatz aufgenom- men worden, fanden solche Untersuchungen auch ihren Niederschlag im Repertorium. Die Arbeiten der französischen Apotheker Pelletier, Caventou und Robiquet sind über das Repertorium in Deutschland propagiert worden. Die Veröffentlichungen zur Alkaloidchemie reflektieren jedoch gleichsam die Weiterentwicklung innerhalb dieses Forschungsschwer- punktes. Standen am Anfang Publikationen, die die Isolierung der Pflanzenbasen beschrieben, so folgten bald auch solche Beiträge, die sich mit der Analytik, der Zusammensetzung, der pharmakologischen Wirkung und schließlich auch der großtechnischen Herstellung beschäftigten. Daneben widerspiegelt das Repertorium aber auch andere, damals tra- ditionsgemäß typische Arbeitsgebiete forschender Apotheker, wie die Phar- makobotanik, die Mineralwasserana- lyse, die Mineralchemie und die Physiologische Chemie. Aber auch neue Erkenntnisse französischer Forscher zur analytischen, anorganischen und organischen Chemie wurden im Repertorium bekanntgemacht. Beiträge zur Galenik - hier insbesondere zu neuen, in Frankreich entwik- kelten Arzneiformen und zur Arzneimittelprüfung- lassen bereits die Anfänge einer Wissenschaftsdiffe- renzierung innerhalb der Pharmazie erkennen, die freilich in Deutschland erst 100 Jahre später ihre Realisierung finden konnte. Die pharmazeutische Wissen- schaft in Deutschland hat über das Medium der Zeitschrift "Repertorium für die Pharmacie" zahlreiche Impulse aus Frankreich erhalten. Indem Johann Andreas Buchner die Untersu- chungsergebnisse französischer Wis- senschaftler in seiner Zeitschrift bekanntmachte, trug er zur Weiterentwicklung der deutschen Pharmazie, aber zugleich auch zum französisch- deutschen Wissenschaftstransfer bei.

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