2000
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Dieter Dettke, « Zwischen Hegemonie und Partnerschaft. Zum Wandel amerikanischer Deutschland- und Europa-Politik nach dem Ende des Ost-West-Konflikts », Revue d'Allemagne et des pays de langue allemande (documents), ID : 10.3406/reval.2000.5622
Der Autor vertritt vor allem die These, dass die europäisch-amerikanischen Beziehungen nicht mehr mit dem Begriff der Kontinuität richtig zu erfassen sind. Das Ende des Kalten Krieges und das Einsetzen des Zeitalters der Globalisierung haben vielmehr auf beiden Seiten des Atlantiks Kräfte der Veränderung freigesetzt. Vor allem die Vereinigten Staaten sind nach dem Kalten Krieg zu einer nahezu absoluten Vorherrschaft aufgestiegen. Das internationale System hat eine unipolare Struktur und die Versuchung des Unilateralismus in den USA ist groß. Als Wesensmerkmal der amerikanischen Außenpolitik ist der Unilateralismus nach einer kurzen Phase der Wiederbelebung des Multilateralismus am Ende der ersten Bush-Administration und zu Beginn der Clinton-Administration jetzt in sehr viel stärkeren Maße zum Durchbruch gekommen. Andererseits ist in Europa die Europäische Union jetzt ein sehr viel gewichtigerer, in mancher Hinsicht sogar ebenbürtiger Partner. Auf dem Hintergrund der Osterweiterung der EU und der NATO wird es in Zukunft vor allem darum gehen, sich mit den Vereinigten Staaten auf die Bedingungen, Inhalte und Ziele einer globalen Partnerschaft zu einigen, statt den Versuch zu machen, ein gegen die Vereinigten Staaten gerichtetes Europa aufzubauen.