2007
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Eva Frimmova, « L'influence de la famille Illésházy sur la vie politique et culturelle dans la première moitié du XVIIe siècle », Revue des Études Slaves (documents), ID : 10.3406/slave.2007.7104
Der Einfluss der Ilešházis auf das politische und kulturelle Leben in der ersten Hälfe des XVII. Jahrhunderts Das ungarische Adelgeschlecht Ilešházi spielte seit Ende des 16. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle im Gebiet der heutigen Slowakei; während 240 Jahren ubten Mitglieder dieser Familie höchste politische Funktionen aus und waren Erbgespane der Komitate Trenčín, Liptov und sporadisch auch des Komitats Orava. Im Beitrag stellt die Verfasserin den Palatin Stephan Ilešházi (1541-1609) und seinen Neffe Gašpar (1593-1648) im historischen Hintergrund dar. Nach der Turkenvertreibung kam ihnen als Vertreten in der Phase der Konsolidierung des Landes unter den Habsburgischen Kaisern eine bedeutende Rolle zu. Diese Epoche kann man ebenfalls durch die gegenhabsburgische Aufstände charakterisieren sowie im geistigen Gebiet durch die Renaissance- und späthumanistische Einflusse und durch die Reformation- und Gegenreformationauswirkungen. Hierbei spielte immer die Bildung, die sich heute noch an den Druckerzeugnissen und Bibliotheken ablesen lässt, eine wichtige Rolle. Ausdruckvoller Einfluss der Ilešházi auf das kulturelle Geschehen und ihr gesamtes Bildungsniveau kann in mehreren Ebenen beobachten werden, wobei gerade das Buch dessen bestes Zeugnis ist. Die schrittweise gebaute Familien- bibliothek, in gegenwart erhalten in der Ungarischen Nationalbibliothek in Budapest, spiegeit Interessenprofil einzelner Familienmitglieder wider. Die Besitzervermerke in Bíichern weisen auf Art und Weise des Erwerbs und auf verschiedene Familien-, Arbeits- und Freundschafts- beziehungen hin. Sie kamen in Beruhrung mit verschiedenen beriihmten Persônlichkeiten des kulturellen und Kirchenlebens und gerade Widmungen in Buchern die Aktivitäten der Ilešházis in Unterstutzung der Kirche, des Schulwesens oder des Buchdrucks dokumentieren.