Une grande entreprise d’historiographie régionale : les publications de la maison Privat, l’éditeur des régions de France (1966-2006)

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27 mars 2012

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Christian Amalvi, « Une grande entreprise d’historiographie régionale : les publications de la maison Privat, l’éditeur des régions de France (1966-2006) », Revue d’Alsace, ID : 10.4000/alsace.1471


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La Maison Privat a publié en 40 ans, de 1967 à 2006, plus de 250 titres qui ont trait à l’histoire régionale et qui lui ont valu la réputation « d’éditeur des régions de France ». Ce succès est du d’abord aux intuitions et au travail acharné d’un historien hors pair, Philippe Wolff (1913-2001) qui avait rencontré en Pierre Privat un grand professionnel de l’édition. L’histoire de Toulouse qu’il publie en 1958 rencontre un grand succès et l’encourage à écrie une Histoire du Languedoc, avec E. Leroy-Ladurie, en 1967. Le succès que rencontre cet ouvrage et lance à partir de 1970, la série « L’Univers de la France et des pays Francophone ». Quarante ans plus tard, la série sur les provinces compte près de 40 ouvrages, et celle sur les villes, près de 70. La recette est toujours la même : un historien connu réunit et dirige un groupe de jeunes chercheurs, et fait connaître à un public non spécialisé, mais intéressé à sa région, les résultats de la recherche la plus récente.

Within 40 years (between 1976 and 2006), the publishing firm Privat has issued over 250 books dealing with regional history and thus gained a reputation as a “publisher of French regions”. This sussess is first and foremost due to the insight and the working capacities of an exceptional historian, Philippe Wolff (1913-2001) who had become acquainted with Pierre Privat, a great publisher. The “History of Toulouse” which came out in 1958 was extremely successful and encouraged him to write a “History of Languedoc” with E. Leroy-Ladurie in 1967, to be followed by the collection “The world of France and the French-speaking countries” launched in 1970. Forty years later the collection on provinces has 40 books and that on cities 70. The strategy has remained the same: a famed historian recruits and heads a group of young collaborators whose latest contributions are meant for a general public.

Innerhalb einer Periode von etwa 40 Jahren (1967 - 2006) hat das Verlagshaus Privat über 250 Titel veröffentlicht, die sich auf die Regionalgeschichte beziehen; dies hat ihn bei den Buchhändlern und den anderen Professionellen des Buches die Bezeichnung „Verleger der Regionen Frankreichs“ eingetragen. Wodurch ist dieser nationale Erfolg eines Verlags zu erklären, der sich lange Zeit auf die wissenschaftliche Untersuchung Südfrankreichs beschränkt hatte? Wie gelang es anderseits den Leitern von Privat den tiefen Misskredit zu überwinden, in den die regionale Idee seit 1944 geraten war, infolge der eifrigen Propaganda, die «Nationale Revolution» der Vichy-Regierung damit getrieben hatte? Und schließlich: welchen Inhalt haben die Leiter der verschiedenen Titelreihen bevorzugt:  einen klassischen regionalen Bereich ohne politische Bedeutung, oder aber eine radikal-militante Orientierung mit resolutem Engagement für die regionalistischen, autonomistischen, ja separatistischen Bewegungen, die in den 70er Jahren im Baskenland, in der Bretagne, in Korsika und in Occitanien die schlimmen Auswirkungen des „Franzosischen innere Kolonialismus“ anprangerten. Meine ausgeglichene Beantwortung dieser dreifachen Frage beruht auf: a) der Analyse der beiden die berühmte Reihe „Univers de la France et des pays francophones“ bildenden Buchreihen zur Geschichte der Provinzen und der Städte; b) der Untersuchung der Aufsatze in den Periodika Annales du Midi und Cahiers de Fanjeaux, zwei „Prunkstucke“ des Hauses Privat; c) der genauen Durchsicht eines Teiles der Dokumente, die die Witwe Pierre Privats im Stadtarchiv Toulouse deponiert hat; d) auf Gesprächen mit früheren Leitern und Autoren des Verlags. Der Erfolg der Privat-Reihen beruht zunächst auf den Intuitionen und der hartnackigen Arbeit eines außerordentlichen Wissenschaftlers, Philippe Wolff (1913 - 2001), der in seiner Zusammenarbeit mit Pierre Privat bis zu dessen frühen Tod (1983), einem großen Professionellen begegnet war, welcher seine ehrgeizigsten Pläne konkretisieren konnte. Seit seinen Anfangen bei den Annales du Midi (1948) hat Philippe Wolff immer wieder auf der Notwendigkeit bestanden, die regionalgeschichtlichen Untersuchungen mit der besten akademischen Forschung zu verbinden, wohl auch um dem eventuellen Vorwurf zu begegnen, petainistische Nostalgien wachrufen zu wollen. So stutzt er sich auf seine eigenen Arbeiten zur Stadtgeschichte, gekennzeichnet durch die ganz neuartige Anwendung der quantitativen Methode bei der Analyse wirtschaftlicher und sozialer Fakten, und ganz besonders auf seine Bahnbrechende These Commerce et marchands de Toulouse: 1350 1450, beim Verfassen seiner Histoire de Toulouse (1958). Der unerwartete Publikumserfolg dieses gut geschriebenen und dennoch gelehrten Buches regt Philippe Wolff zum Weitermachen an. Als Leiter der kollektiven Realisierung der Histoire du Languedoc stutzt er sich auf die von den wiederauflebenden « Sociétés savantes » veröffentlichten Monographien, sowie auf die wichtigen neuartigen Doktorarbeiten zur Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit. Zu erwähnen als Mitarbeiter: Emmanuel Le Roy-Ladurie, der 1966 bei SEVPEN seine Thèse „Les paysans du Languedoc“ veröffentlicht hat. Die 1967 publizierte Histoire du Languedoc ist ein Erfolg und fördert 1970 den start der Reihe „L’Univers de la France et des pays francophones.“ Vierzig Jahre nach diesen Anfängen liegen in der Serie über Provinzen und Städte etwa 40 Bände vor, womit das ganze nationale Territorium in Betracht gezogen wird. Die Reihe über die Städte enthalt ungefähr 70 Bände  (vgl. die vollständige Liste in meine  schriftlichen Beitrag). Seit 1967 bis heute wurde immer wieder das selbe «Rezept» angewandt: ein bekannter Historiker leitet die Arbeit einer Gruppe von jungen Forschern (vorzugsweise Akademiker) und macht derart ein nicht spezialisiertes und mit seiner Gegend verbundenes Publikum  bekannt mit den neuesten Ergebnissen der wissenschaftlichen Forschung, und dies ohne unnötigen Jargon. Zusammenfassend über das 50jahrige Verhältnis des Hauses Privat zu der komplexen und stürmischen Vergangenheit der Languedoc-Region: die Geschichte Südfrankreichs, „voller Schall und Wahn“, wird ohne jede nationale Leidenschaft bedacht und geschrieben.

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