23 mars 2010
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Nadine Keim, « 6. Internationaler Handel », Schweizerisches Jahrbuch für Entwicklungspolitik, ID : 10.4000/sjep.75
Im Jahr 2006 verzeichnete die Weltwirtschaft ein kräftiges Wachstum, das die Expansion des Handels begünstigte. Diese Entwicklung war für die Entwicklungsländer vorteilhaft. In den am wenigsten entwickelten Ländern nahmen die Warenausfuhren sogar noch stärker zu als in den Entwicklungsländern : Ihre Exporte stiegen im Jahr 2006 um rund 30 %. Damit erreichte ihr Anteil zwar den höchsten Wert seit 1980, bleibt aber mit 0,9 % an den weltweiten Ausfuhren weiterhin gering.2007 bedeutete für die Welthandelsorganisation (WTO) ein arbeitsreiches Jahr. Im Januar beschlossen die Mitgliedsstaaten, die seit Juli 2006 auf Eis gelegten Verhandlungen formell wieder aufzunehmen. Die Vorsitzenden der Verhandlungsgruppen über Landwirtschaft und über Industriegüter unterbreiteten Vorschläge. Der erste Text wurde zwar angenommen, der zweite aber von den Entwicklungsländern heftig kritisiert. Diese Texte schlugen zum ersten Mal in der WTO eine klare Unterscheidung zwischen Schwellenländern und armen Ländern vor. Obwohl die Beteiligten alle Hebel in Bewegung setzten, fiel die für das Jahresende geplante Ministerkonferenz aus.Die Aid-for-Trade-Initiative gehörte zu den wenigen Themen, in denen die WTO vorankam. Dank diesen Ergebnissen wurden die dürftigen Fortschritte in der Doha-Runde teilweise wettgemacht, und die Positionen der Industrie- und Entwicklungsländer haben sich etwas angenähert. Die Initiative birgt indessen einige Risiken in sich, und die Kernfrage der Finanzierung bleibt unklar. Zu den grossen künftigen Herausforderungen des internationalen Handels gehören die Agrotreibstoffe, die gegenwärtig einen Boom erleben. Heute bilden die Agrotreibstoffe Gegenstand von je nach Land sehr unterschiedlichen Zöllen und nichttarifären Massnahmen, und die Anwendung der Handelsregeln bleibt unklar. Die WTO wird die Rolle des Schiedsrichters übernehmen müssen.Die Schweiz setzte die Zollpräferenzen auf Weisszucker aus Entwicklungsländern vier Monate lang aus, obwohl die revidierte Verordnung über die Präferenzen gerade erst in Kraft getreten war. Das Jahr 2007 war ausserdem von mehreren interessanten Entwicklungen im Bereich des fairen Handels gekennzeichnet.