"‚Lachbomben' - Ungleichzeitigkeit von Krieg und Burleske?"

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2006

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Matthias Steinle, « "‚Lachbomben' - Ungleichzeitigkeit von Krieg und Burleske?" », HAL SHS (Sciences de l’Homme et de la Société), ID : 10670/1.2fa87c...


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Betrachtungen zum Verhältnis von Krieg und Komik wenden sich dem Thema zumeist unter der Frage nach der Unvereinbarkeit von der Katastrophe Krieg und dessen Repräsentation im Modus des Komischen zu. Im Bereich des Films geraten dabei hauptsächlich der Zweite Weltkrieg mit zeitgenössischen Klassikern in den Blick. Am Ende des „Zeitalters der Extreme“ (Eric Hobsbawm) ist auch die Judenvernichtung ein möglichesThema der Komödie geworden. Darüber hinaus werden noch der Koreakrieg als Folie für den Vietnamkrieg und ansatzweise der erste Golf-Krieg wahrgenommen, führen aber wie Komödien generell in Kompendien und Genredarstellungen zum Kriegsfilm bestenfalls eine Randexistenz. Die frühe Filmgeschichte bleibt dabei ebenso unterbelichtet wie der Erste Weltkrieg.Doch bereits in klassischen Slapstick-Komödien wurde das Thema aufgegriffen. Anstatt von einem generellen Widerspruch auszugehen, sei aufParallelen zwischen Krieg und Burleske verwiesen: ein prinzipiell chaotischer Charakter, die Entwicklung einer Eigendynamik mit nicht kalkulierbaren Folgen, Kontrollverlust der vermeintlichen Akteure, maximale Zerstörung der Umwelt und Deformation/Destruktiondes menschlichen Körpers6, Verselbständigung der Dingwelt und Maschinisierung des Lebendigen – Eigenschaften, die sowohl auf den Krieg wie auf Slapstick-Filme zutreffen. Diese Ambivalenz spiegelt sich auch im Begriff "Lachbomben" wider, der auch auf die Kommunikation zwischen Film und Publikum verweist, charakterisiert durch die notorische Unberechenbarkeit des Lachens, in das wir ausbrechen oder das gewaltsamaus uns herausplatzen kann.

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