2019
Pierre Pétrequin et al., « Disc-rings of Alpine rock in western Europe: typology, chronology, distribution and social significance », HAL-SHS : archéologie, ID : 10670/1.4g6wvd
Scheibenringe aus alpinen Gesteinen in Westeuropa: Typologie, Chronologie,Verbreitung und soziale Bedeutung.In Frankreich zirkulierten Armringe aus alpinen Jadegesteinen und Serpentinitenüber sehr große Distanzen, teilweise bis zu den Küsten des Ärmelkanals und derBretagne. Der vorliegende Beitrag beginnt mit einer typochronologischen Studiedieser und anderer Steinarmreifen auf Grundlage der verwendeten Rohmaterialienund geht anschließend auf ihre Verteilungsmuster und soziale Bedeutung ein.Zwei geologische Ursprungsgebiete können identifiziert werden: der inneralpineRaum (dessen lithische Materialien zuerst ausgebeutet wurden, spätestens ab etwa5300 v. Chr., und wo regelmäßig geformte Scheibenringe hergestellt wurden)und der Oberrhein, wo aus dem Flussbett aufgelesene Gesteinsbrocken seit demBeginn des 5. Jahrtausends v. Chr. genutzt wurden, um unregelmäßig geformteScheibenringe herzustellen. Genau wie die Verbreitung der langen Dechselklingenaus Jadegesteinen vom Typ Bégude wurde auch die Weitergabe der Scheibenringeaus alpinen Gesteinen von den Glaubenssystemen ihrer Nutzer getragen. Dass dieseObjekte mit der Welt der Mythologie verbunden sind zeigen auch dieDarstellungen von Scheibenringen, die in der ersten Hälfte des 5. Jahrtausendsv. Chr. auf Menhire und Felsoberflächen gemeißelt wurden.