Eva Freud – ein kollaboratives Schul-Uniprojekt als Kohärenzvektor für die Internationalisierung der FremdsprachenlehrerInnenbildung

Résumé De En

Im folgenden Beitrag wird ein deutsch-französisches Schul-Uniprojekt vorgestellt, in dessen Zentrum das Leben Eva Freuds, der Enkelin Sigmund Freuds steht. Nach der Flucht ihrer Familie aus Berlin lebte Eva Freud von 1934 bis 1942 in Nizza und besuchte dort das Lycée Calmette, dessen heutige Philosophie-Abiturienten zusammen mit den Lehramtsstudierenden des deutsch-französischen Bachelorstudiengangs der Université Côte d’Azur an dem 2022-2023 durchgeführten Projekt teilnahmen. Es soll gezeigt werden, wie die transnationale und transdisziplinäre Ausrichtung des kollaborativen Projekts die Kohärenz in der Fremdsprachen-Lehrerbildung auf innovative Weise fördert. In diesem Sinne wird vor allem untersucht, inwiefern die verschiedenen Aspekte des Projekts – sein aufgaben- und projektorientierter Ansatz und sein außerschulisches/universitäres Umfeld – zu einem interkulturellen Bewusstsein und einer kohärenten Professionalisierung der Studierenden beitragen und damit die fragmentierte Art und Weise überwinden, in der professionsbezogenes Wissen oft erworben wird. Die Forschungsfrage, die dem Artikel zugrunde liegt, lautet: Wie und durch welche innovativen Maßnahmen kann Kohärenz, d.h. eine sinnvolle inhaltliche Verknüpfung und Vernetzung zwischen zentralen Bereichen und Phasen der Fremdsprachenlehrerbildung (Canrinus, Bergem, Klette & Hammerness, 2015; Hellmann, 2019) gefördert werden. Um diese Frage zu beantworten, werden Themen, Ziele, Aktivitäten und Studierendenproduktionen des Projekts vorgestellt und analysiert.

The following article presents a German-French school-university project centred on the fascinating and tragic life of Eva Freud, Sigmund Freud’s granddaughter. After her family fled Berlin, Eva Freud lived in Nice from 1934 to 1942 and attended the Lycée Calmette, whose current philosophy graduates’ pupils took part in the 2022-2023 project together with the student teachers from the French-German bachelor’s degree programme at the Université Côte d’Azur. The aim is to show how the transnational and transdisciplinary setting of the collaborative project enhances coherence in foreign language teacher education in an innovative way. In this sense, the main focus will be on how different aspects of the project – its task- and project-oriented approach and its’ out of school/university setting – contribute to the students’ intercultural awareness and coherent professionalisation, overcoming the fragmented way in which professional knowledge is often acquired. The research question underlying this article is: How and through which innovative measures can coherence, i.e. an alignment and meaningful relations between the different domains and phases of foreign language teacher education (Canrinus, Bergem, Klette & Hammerness, 2015; Hellmann, 2019) be promoted? To answer this question, the themes, objectives, activities and student productions of the project will be presented and analysed.