Peer Review 2.0: Herausforderungen und Chancen der wissenschaftlichen Qualitätskontrolle im Zeitalter der Cyber-Wissenschaft

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Date

29 juin 2010

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Michael Nentwich et al., « Peer Review 2.0: Herausforderungen und Chancen der wissenschaftlichen Qualitätskontrolle im Zeitalter der Cyber-Wissenschaft », Elektronisches Publikationsportal der Österreichischen Akademie der Wissenschafte, ID : 10670/1.f2q2nm


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in: Gasteiner, M. und Haber, P. (Hg.): Digitale Arbeitstechniken für die Geistes- und Kulturwissenschaften, 2010, Stuttgart/Wien: Böhlau UTB, 143-163Die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien haben zweifellos einen massiven Einfl uss auf Wissenschaft und Forschung. Akademikerinnen und Akademiker tauschen E-Mails aus, partizipieren in Online-Debatten, kooperieren und nutzen Datenbanken auf Distanz, simulieren und modellieren Realitäten auf ihren Computern und lehren über das Web. Eine der augenscheinlichsten Auswirkungen der Entwicklung hin zur „Cyber-Wissenschaft“ ist im Bereich des wissenschaftlichen Publikationssystems erkennbar. Akademisches Publizieren ist nicht mehr das, was es vor dem Aufkommen des Internets war:Zahlreiche traditionelle Zeitschriften sind nun auch als Online-Ausgabe erhältlich, in vielen Feldern entstanden innovative elektronische Journale, riesige digitale Arbeitspapierarchive gewähren in einem frühen Stadium Zugang zu Forschungsliteratur und wissenschaftliche Bibliotheken werden langsam zu „Cybertheken“, die Zugang zu digitalen Quellen aller Art bieten. Zudem können wir neue Formen wissenschaftlichen Publizierens ausmachen, welche in der traditionellen papierbasierten Welt nicht möglich gewesen wären, da sie nur in digitalen Formaten realisierbar sind. Hypertexte präsentieren Wissen auf neue Weise, Multimedia verbessert die Wege der Informationsvermittlung an die Leser und der Austausch von Forschungsergebnissen über Datenbanken wird immer üblicher. Kurz gesagt: Die herkömmlichen wissenschaftlichen Kommunikationsformen erfahren durch die neuen technologischen Möglichkeiten einen fundamentalen Wandel. Eine der meistdiskutierten Herausforderungen ist in diesem Zusammenhang die Qualität. Während die etablierten Verfahren der wissenschaftlichen Qualitätskontrolle das Kernstück des heutigen Forschungssystems darstellen, werden diese Traditionen durch das elektronische Publizieren in den Augen vieler infrage gestellt: Zum einen ebnen die neuen Technologien den Weg zu neuen Begutachtungsformen, insbesondere zu Systemen mit der Funktion des open peer review (d. h. einer off en zugänglichen Bewertung und Kommentierung durch die Fachkollegen). Dies wird in Blogs bisweilen in Anlehnung an den Begriff „Web 2.0“ unter „Peer Review 2.0“ verhandelt, ist aber in der Fachwelt noch nicht etabliert.2 Zum anderen hat die Möglichkeit zum Selbstpublizieren zu einem massiven Aufkommen online verfügbarer Papiere geführt, oft ohne große – oder gar ohne jegliche – Qualitätskontrolle. Im vorliegenden Kapitel werden diese Entwicklungen der Cyber-Wissenschaft vorgestellt und eine Einschätzung bezüglich der Zukunft der Qualitätskontrolle als dem wichtigsten Fundament der Forschung gegeben. Dabei soll insbesondere das weitverbreitete Argument, ein Mehr an Online-Publikationen führe zwangsläufi g zu einer Verschlechterung der Qualität, diskutiert werden. Zudem sollen mögliche Probleme bei der Umsetzung angesprochen werden.

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