2005
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Petra Kuhnau, « Widerständiges Werk oder widerständige Forschung? Zum schwierigen Umgang mit Canettis Masse und Macht zwischen den zwei Kulturen », Austriaca : Cahiers universitaires d'information sur l'Autriche (documents), ID : 10670/1.fh3p1l
Bislang wurde Masse und Macht vor allem als ein Werk zwischen Literatur und Wissenschaft im Sinne der Disziplinen Anthropologie, Ethnologie und Soziologie gelesen. Den von Canetti aufgezeigten Gesetzen von Masse und Macht liegen jedoch zentrale physikalische und chemische Modelle und Theorien zugrunde. Daher wird Masse und Macht hier als ein Werk der „cultural science“ (Daniel Cordle, 1999) verstanden und einer dritten Kultur zugeordnet, die Literatur und Naturwissenschaften verbindet. Das prägnanteste Beispiel für eine solche Verbindung ist Canettis Beschreibung der archaischen Meute, die mythische Erzählungen mit quanten-theoretischen Modellen verschränkt.