8 décembre 2005
Marie-Emmanuelle Reytier, « Die Rezeption des Films Der Untergang in Frankreich », HAL-SHS : histoire, ID : 10670/1.jvzzqy
Dieser Artikel gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil wird zusammengefasst, in welcher Weise die Franzosen, genauer gesagt die französische Elite, mit der deutschen Besatzung Frankreichs umgehen. Dabei wird auch erwähnt, wie die französische Elite auf bestimmte Äußerungen, auf die Veröffentlichung von Artikeln und Büchern und auf Filme über den Nazismus vor dem Film „Der Untergang“ reagiert hat. Im zweiten Teil wird analysiert, wie die französischen Medien auf die Premiere des Films „Der Untergang“ am 5. Januar 2005 in Frankreich reagiert haben. Mit diesem Artikel stelle ich drei Hauptthesen auf. Erstens: „Der Untergang“ war aus drei Gründen in Frankreich erfolgreich, sowohl in der Bevölkerung als auch in den Medien: Er hat weder mit der Résistance, noch mit dem Vichy-Regime noch mit der Vernichtung der europäischen Juden zu tun. Zweitens zeigt der Erfolg des Films „Der Untergang“ in Frankreich, dass die französischen Zuschauer wie die französischen Medien an eine gewisse Banalität des Bösen „glauben“. In dem Film „Der Untergang“ wird Hitler nicht mehr als dämonische Gestalt gesehen, sondern als Ideologe mit einer gewissen Nettigkeit. Drittens zeigt der Erfolg des Films „Der Untergang“ in Frankreich, dass die französischen Zuschauer wie die französischen Medien 60 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fähig sind, zu akzeptieren, dass die Deutschen sich nicht nur als ein Volk von Tätern sondern auch als Opfer des Krieges darstellen.