2020
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Stephan Fichtl et al., « Fermes de l’Ouest, fermes de l’Est », HAL-SHS : archéologie, ID : 10670/1.kum5nx
In den vergangenen Jahrzehnten sind sowohl im Westen als auch im Zentrum des Verbreitungsgebiets der Latènekultur zahlreiche ländliche Gehöfte der Latènezeit entdeckt und zum Teil ausgegraben worden. Die meisten gehören der Mittel- und Spätlatènezeit an und zeichnen sich durch die Existenz einer Einfriedung aus. Sie werden in Frankreich als „établissements ruraux“, in Deutschland als „Viereckschanzen“ bezeichnet. Solche eingefriedeten Gehöfte sind vom Atlantik bis nach Bayern und mit einigen Exemplaren bis nach Böhmen verbreitet. Weiter östlich, in Mähren, in der Slowakei, in Österreich und Ungarn, sind diese Arten von Fundplätzen hingegen nicht üblich. In diesem Beitrag werden die bisherigen Erkenntnisse (Aufbau, Fläche, Eingangssituationen, Innenbebauung, Siedlungsmuster, Stellung im Siedlungsgefüge, Chronologie) zur ländlichen Besiedlung der Latènezeit in West- und Mitteleuropa miteinander verglichen. Es lassen sich auf diese Weise mehrere Regionalgruppen nachweisen.