12 février 2020
info:eu-repo/semantics/OpenAccess
Estelle Ingrand-Varenne, « Dextera Domini. The Earliest Inscriptions on Liturgical Gloves », HAL-SHS : histoire, ID : 10670/1.lfgjoa
Der Handschuh war im Mittelalter gleichzeitig instrumentum, signum und ornamentum. Auf liturgischen Handschuhen, Bestandteil der sieben Insignien, die den Bischof vom Priester unterschieden, waren oft gestickte oder emaillierte Medaillons auf dem Handrücken befestigt. Die Medaillons trugen die Inschriften dextera Domini auf dem rechten Handschuh und Agnus Dei auf dem linken und waren um Darstellungen der Rechten Gottes und des Mystischen Lammes herum angeordnet. Welche Rolle spielten die Inschriften in dieser dreifachen Funktion? Wie beleuchteten die textilen Inschriften die Beziehung zwischen dem Körper und dem Heiligen? Die Sammlung französischer Handschuhe des 12. und 13. Jahr hun derts (18 Exemplare) liefert die substanzielle Grundlage für neue Antworten. Dafür werden zuerst die materialen Verbindungen zwischen Handschuh und Inschrift untersucht, dann die ältesten inschriftlich ausgeführten Texte als weiterer Diskurs liturgischer Exegese auf dem Handschuh analysiert und zuletzt die Handschuhpaare als Dialog über die Rolle des Bischofs identifi ziert.