Der verschwundene Archipel : Die Geoarchäologie der Taman-Halbinsel unter dem Einfluss von Professor Hans-Joachim Gehrke

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9 septembre 2022

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Anca Dan et al., « Der verschwundene Archipel : Die Geoarchäologie der Taman-Halbinsel unter dem Einfluss von Professor Hans-Joachim Gehrke », HAL-SHS : histoire de l'art, ID : 10670/1.o4s2tq


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Zwischen 2011 und 2021 umfasste das archäologische Projekt „Taman'“ unter der Leitung von Udo Schlotzhauer und Denis Zhuravlev auch einen bedeutenden geoarchäologischen Aspekt, gefördert von Hans-Joachim Gehrke, dem ehemaligen Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts. Dank der Zusammenarbeit mit den Geomorphologen Helmut Brückner und Daniel Kelterbaum kam es zu völlig neuen Erkenntnissen, nicht nur für die Geowissenschaften, sondern auch für die Archäologie und Alte Geschichte. H. Brückner und D. Kelterbaum revolutionierten die gängige Meinung über die holozänen Meeresspiegelschwankungen des Schwarzen Meeres. Sie zeigten, dass die bis dahin postulierten Regressions-Transgressions-Zyklen – insbesondere die sog. Phanagoreische Regression zwischen etwa 800 und 200 v.Chr. – nicht stattgefunden haben und stattdessen der Meeresspiegel des Schwarzen Meeres während des Holozäns kontinuierlich gestiegen ist und nur lokal durch tektonische Prozesse beeinflusst wurde. Darüber hinaus belegen die Sedimente aus ihren Bohrungen auf der Taman'-Halbinsel die ehemalige Existenz eines Archipels aus vier Inseln westlich der Mündung des Kuban-Flusses seit der Bronzezeit. Durch den Abgleich zwischen geowissenschaftlichen sowie den reichen archäologischen Befunden mit alten und modernen Texten und Karten, die seit mehr als einem Jahrhundert von Ausgrabungen und Vermessungen gesammelt wurden, konnten wir ein kohärentes Szenario für die Identifizierung der meisten antiken und mittelalterlichen Orts- und Flussnamen erstellen sowie den historisch überlieferten mentalen Rahmen der Landschaftsbeschreibungen rekonstruieren. Daraus ergibt sich eine völlig neue Sicht auf die Entwicklung der Topographie der heutigen Taman'-Halbinsel. In diesem Beitrag erläutern wir beispielhaft die Folgen der neuen Erkenntnisse für die antike Stadt Kepoi und dem heutigen Ort Taman'. Wir zeigen, dass die archäologischen und historischen Zeugnisse mit der geographischen Rekonstruktion der Landschaft im Umfeld dieser milesischen Kolonie im asiatischen Teil des Kimmerischen Bosporus und dem modernen Ort Taman' vereinbar sind.

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