1998
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Manfred Messerschmidt, « Das Bild der Wehrmacht in Deutschland seit 1945 », Revue d'Allemagne et des pays de langue allemande (documents), ID : 10670/1.srrbyr
Das Bild der Wehrmacht ist in Deutschland jahrzehntelang von Memoiren ehemaliger Generale und von Vertretern der Soldatenverbände geformt worden. In den Zeiten des Kalten Krieges konnten sich die personellen Kontinuitäten in Wirtschaft, Wissenschaften und Gesellschaft mehr oder weniger auf ein apologetisch eingestimmtes Geschichtsbewußtsein auswirken. Die Tradition der Bundeswehr forderte geradezu eine geschönte Wehrmachtgeschichte. Ehemalige Offiziere verlangten Ehrenerklärungen für «den deutschen Soldaten» von Bundeskanzler Adenauer und Präsident Eisenhower. Erst seit dem Ende der 60er Jahre veränderten kritische Historiker das undifferenzierte Bild, nicht ohne im sog. Historiker streit auf vehemente Kritik zu stoßen. Daniel Goldhagen und die Ausstellung Verbrechen der Wehrmacht des Hamburger Instituts für Sozialforschung haben die Kontroversen erneut auf brechen lassen.