2009
Ce document est lié à :
info:eu-repo/semantics/altIdentifier/hdl/2441/53r60a8s3kup1vc9k0sj3cq8l
Patrick Le Galès et al., « Die Wiederherstellung des Marktsubjekts », Archive ouverte de Sciences Po (SPIRE), ID : 10670/1.svlmrk
Großbritannien gilt im Allgemeinen als ein Labor für „Governance“-Experimenteunter dem Leitbild des „New Public Management“: Outsourcing, die Einrichtung vonBinnenmärkten im öffentlichen Dienst, Zielvereinbarungen, Controlling. Der veränderte Regierungsstilund die neuen Steuerungsmechanismen, die ihn begleiten, waren einst synonym mit„Thatcherismus“, wurden aber von New Labour fortgeführt und weiterentwickelt. Die kritischenSozialwissenschaften haben zunächst den Hegemoniebegriff von Gramsci aufgegriffen, um dieseWende zu analysieren. Später kam das von Foucault inspirierte Paradigma der „Gouvernementalität“hinzu, das die Mikroebene des Verhaltens und Benehmens betonte. Dieser Artikel folgtdieser Perspektive auf die Mikroebene, versucht aber die zentralen Fragen, die diese Experimenteaufgeworfen haben, unter Rückgriff auf Max Webers Konzept der „bürokratischen Revolution“und Karl Polanyis Analyse der Herstellung des Marktsubjekts durch eine gleichzeitige Lockerungund Straffung der Kontrolle anzugehen. Der Weber-Polanyi-Ansatz kann die Wechselwirkungzwischen den Änderungen auf der Mikroebene der Lebensführung und der Mesoebene von Instrumenten,die diese Änderungen herbeiführen sollten, deutlicher machen. Der Artikel stützt sichauf empirische Beispiele aus verschiedenen öffentlichen Dienstleistungssektoren, vor allem ausdem Bildungs- und Gesundheitssystem. Die Analyse bestätigt die These, dass nicht eine Aushöhlungdes Staates der entscheidende Faktor der Transformation ist, sondern die Veränderung seinesWirkungsbereichs und seiner Instrumente.