Festhalten vs. zusammenschreiben. La polysémie de la ligature

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2006

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Jean-Marie Zemb, « Festhalten vs. zusammenschreiben. La polysémie de la ligature », Études Germaniques, ID : 10670/1.tkwah5


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Résumé En De

In German adjectives such as /gut/ do not vary, either they specify a predicate (Schreiben in « gut schreiben »), or an attribute, (« einen Bonus » as direct object in « einen Bonus gutschreiben »). Context and « co-text » do not eradicate any misunderstanding and virtual misinterpretation — they are arbitrary, difficult and slow. The distinct marking of two original logico-grammatical functions is obtained, according to each language, by means of intonation, vocabulary or syntax, for example in French when there are no other morpho-syntactical resources of the kind « l’a-t-on trouvé bon ? » vs. « l’a-t-on bien trouvé ? » — although « l’a-t-on trouvé bien ? » could in some instances suffice. The distinct marking can also be obtained by resorting massively to adverbial locutions affixing « -ment », or, in German, by a specific connection and stress. The opposition of bases of incidence — e.g. the one which « holds » and the one which is « held » — in the case of [fest] in relation to [halten] or [schreiben] — seems to have been neglected in favour of supposed incidences of compound verbs, either with adjective nouns or with words which out of desperation are curiously called separable particles.

Nach etlichen teuer bezahlten Konzessionen bleibt von der ursprünglich kulturpolitisch argumentierten nunmehr reformierten Reform der Rechtschreibung nur wenig, d.h. für ihre Gegner viel zu viel und für ihre nachbestellten Betreiber viel zu wenig. Wie oft man noch ein verflixtes siebtes Jahr [recht]schreiben wird, ist trotz wachrüttelnder pisa-Berichte nicht abzusehen, zumal wohl jedes graphematische System perfektibel ist. Zu erwarten ist dennoch einerseits, dass sich die Disambiguierung des durchsetzt, und andererseits, dass die relative Eigenständigkeit des Zeichensystems zwischen den Intonationsmerkmalen bei der Emission und der Lesehilfen bei der Rezeption anerkannt bzw. überhaupt erkannt wird. Dazu gehört die von der morphologischen Neutralisierung der Funktion des Adverbs einerseits und des Objekts- bzw. Subjektsprädikativs andererseits als Notlösung empfohlene Zusammenschreibung dieser Prädikative mit dem fallweise darauf folgenden Verb. Diese Ligatur scheint weitgehend statt als Disambiguierung von verschiedenen syntaktischen Funktionen als Ausdruck von lexematischer Univerbierung missverstanden zu werden.

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