Evaluation des webbasierten Trainings „OHA – Online Hass Abbauen“ – Teilmodul Straftaten und Gewalt

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Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie -- 1862-7072 -- 1862-7080

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Johannes Lautenbacher et al., « Evaluation des webbasierten Trainings „OHA – Online Hass Abbauen“ – Teilmodul Straftaten und Gewalt », Digitale Bibliothek Thüringen, ID : 10670/1.vbq2jn


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Der Jenaer Bildungs- und Jugendhilfeträger Drudel 11 e. V. konzipiert und erprobt seit 2015 das computerbasierte Training „OHA – Online Hass Abbauen“. In der vorliegenden Arbeit wurde die Wirksamkeit des Teilmoduls „Straftaten und Gewalt“ im Rahmen eines kontrollierten Prä-post-Designs evaluiert. Die Interventionsgruppe nahm an einem einwöchigen digitalen Training teil, das auf die Erhöhung von Aggressionsschwellen durch die Stärkung von Empathie und die Bearbeitung von kognitiven Neutralisierungs- bzw. Rechtfertigungsstrategien zur Legitimation aggressiven Verhaltens abzielte. Insgesamt wurden Daten von 76 männlichen Jugendlichen aus 2 Jugendarrestanstalten in 2 Bundesländern erhoben. Alle Teilnehmenden bearbeiteten innerhalb einer Woche 2 Parallelformen der Empathieskala und der Aggressionslegitimationsskala des FEPAA (Fragebogen zur Erfassung von Empathie, Prosozialität, Aggressionsbereitschaft und aggressivem Verhalten), wobei das Training in der Interventionsgruppe zwischen beiden Zeitpunkten stattfand. In der varianzanalytischen Auswertung der Testergebnisse konnten signifikante Verbesserungen beider Zielkriterien in der Interventionsgruppe berechnet werden. Es wurden ähnlich hohe Effekte erzielt, wie in vergleichbaren kognitiv-behavioralen Maßnahmen mit „Face-to-face“-Ansatz ( d  ≈ 0,65). Besonders hohe Effekte wurden in beiden Maßen für Jugendliche mit vorhandenen einschlägigen Gewaltdelikten erzielt. Die Ergebnisse sprechen zumindest für eine unmittelbare Wirksamkeit des Trainings auf dispositionaler Ebene. Da der Zusammenhang der erhobenen Dispositionen mit aggressivem Verhalten empirisch fundiert ist, scheint ein positiver Einfluss auf aggressives und gewalttätiges Verhalten demnach plausibel. Das Training kann aufgrund der Ergebnisse sowie der einfachen und flexiblen Handhabung mit standardisierter Implementationsqualität und des Potenzials, hohe Motivation und Selbstwirksamkeitserwartungen der Teilnehmenden zu erzeugen, als vielversprechend bewertet werden.

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