Absolvent*innen aus den unteren Schichten scheinen bei der beruflichen Eingliederung eher benachteiligt zu sein. Unter den insgesamt 30 % der Befragten, die den Einstieg als schwierig oder eher schwierig wahrnehmen, sind die unteren sozialen Schichten überrepräsentiert. Demgegenüber empfindet die Hälfte der Befragten den Einstieg als leicht oder eher leicht. In dieser Gruppe sind mehr Absolvent*innen aus den privilegierten Schichten als aus den weniger privilegierten. In diesem Artikel interessieren wir uns für die Werdegänge, die dieser quantitativen Analyse zuwiderlaufen. Das sind einerseits Absolvent*innen aus den unteren Schichten, die ihren Einstieg leicht oder eher leicht fanden. Die Laufbahnanalyse zeigt, dass diese «Klassenwechsler» das kanonische Berufsbild des Architekten anstreben und reproduzieren. Andererseits gibt es Absolvent*innen aus den oberen Schichten, die ihren Einstieg als schwierig oder eher schwierig empfanden. Sie lassen sich typisieren als «unenthusiastische Pragmatiker», «Umsteiger» und schliesslich als «Pioniere/Wegbereiter», die ihren Beruf innovativ und engagiert ausüben. Im Folgenden werden diese vier Typen näher beschrieben. Sie repräsentieren etwa ein Viertel der Befragten, also wohlverstanden nicht die Mehrheit der Absolvent*innen, denn die meisten streben den Architektenberuf im klassischen Sinn an und arbeiten zunächst als Angestellte.
Partant du constat que les inégalités sociales présentes dès l’admission à l’école semblent se prolonger au moment de l’insertion professionnelle, l’enquête menée [1] auprès des diplômé·e·s de 2015 à 2018 de l’École Nationale Supérieure d’Architecture de Nantes [2] révèle que les étudiant·e·s issu·e·s des classes moyennes et supérieures accèdent plus facilement à des opportunités professionnelles que celles et ceux provenant des classes populaires.